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Tina Maria Werner

Atme und wachse!


Blätter im HIntergrund, davor in Leuchtschrift breathe

Sauerstoff ist unser Lebenselixier.


Der Atem versetzt uns in die Lage, zu leben. Gerade wenn wir in Hektik oder Stress verfallen, tendieren viele Menschen zu einer kurzen und flachen Atmung. Es wird nur der obere Teil der Lunge genutzt und in die Brust geatmet. Die Sauerstoffversorgung ist dann nicht optimal für alle Körperbereiche und deren Zellen. Deshalb ist es wichtig, jede Zelle unseres Körpersystems aktiv und bewusst mit Sauerstoff zu versorgen. Dies gelingt nur durch ruhiges und tiefes Ein- und Ausatmen durch die Nase.


Dein 5 Minuten-Atem-Ritual:


Nimm dir 5 Minuten Zeit und setze dich für den Anfang am besten auf einen Stuhl. Später kannst du bewusstes Atmen in jeder Lebenslage und quasi nebenbei tun, zum Beispiel beim Gassigehen mit dem Hund oder auf dem Weg zur Arbeit.


Wenn du sitzt, stellst du die Fußflächen auf den Boden (ich empfehle die Schuhe auszuziehen) und legst deine Hände locker auf die Oberschenkel oder in deinen Schoß.


Beginne ruhig zu atmen. Genauso, wie es für dich angenehm ist. Der Atem darf ruhig fließen. Folge ihm mit deiner Aufmerksamkeit beim Ein- und Ausatmen, komm ganz auf deiner Sitzgelegenheit an. Spüre die Sitzfläche und auch die Rückenlehne.


Der Atem hebt und senkt deinen Brustkorb und fließt in den Bauch. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Folge einfach dem Atem mit deiner Aufmerksamkeit. Jeder Tag ist anders. Mal gelingt es gleich, manchmal gar nicht und alles dazwischen. Nimm nur wahr, bewerte nicht (wenn es nicht geht, versuch es am nächsten Tag wieder, ohne dich zu ärgern oder zu verurteilen).


Atme ins Herz

Wenn du das Gefühl hast, du bist angekommen und kannst deinem Atem in Ruhe folgen, dann wandere mit deinem Fokus zu deinem Herzen. Atme in dein Herz und versorge es gedanklich mit Sauerstoff. Nimm wahr, wie sich der Brustkorb hebt und senkt, wie dein Herz gefühlt größer wird und sich entfaltet. Verweile dort ein wenig und versorge deinen Herzraum mit Sauerstoff. Manchmal werden Emotionen frei, lass diese Gefühle zu und warte einen Augenblick, bis sie sich verflüchtigen. Sie sind jetzt, in diesem Moment, nicht wichtig.


Atme in den Verstand

Wenn dein Herz ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist, wende dich deinem Gehirn, also deiner Stirn und dem oberen Teil Kopfteil, zu. Atme bis in die Haarspitzen. Versorge deinen Verstand mit Sauerstoff. Fast augenblicklich beginnt unser Denken einzusetzen. Lass alle Gedanken vorbeiziehen, wie ein Vogelschwarm am Himmel. Du brauchst sie im Moment nicht. Alles, was wichtig ist, kommt wieder. Den Rest benötigst du so oder so nicht mehr.


Atme in dein Körpersystem

Bleib noch eine Weile im Verstand. So lange, bis du auch hier wieder den Fokus auf deinen Atem legen und ihm folgen kannst. Dann beginne von den Haarspitzen aus in dein gesamtes Körpersystem zu atmen. Gehe alle Körperzonen und Gliedmaßen einmal nacheinander durch.


Beginne im Gesicht von oben: Stirn, Augenbrauen, Augen, Ohren, Nase, Nasenlöcher.


Spüre, wie dort der Atem einströmt: Oberlippe, Unterlippe, Kinn. Lockere den Kiefer und bewege ihn hin und her. Dann Nacken und Schultern. Versorge die meist verspannte Nacken- und Schulterpartie gedanklich ausreichend mit Sauerstoff.


Rolle die Schultern oder bewege deinen Nacken. Dann geht es weiter. Die Arme inklusive Ellenbogen, die Hände, jeder einzelne Finger.


Dann den Rücken. Lass deinen Atem das Rückgrat hinunterfließen bis zu deinem Steiß. Hier kannst du zwei bis drei tiefe Atemzüge nehmen. Es ist sehr wohltuend und aufrichtend, wenn du deine Wirbelsäule entlang atmest.


Lenke dann deinen Fokus auf deine Brust, zu deinem Solarplexus und dann weiter in den Bauchraum. Atme gedanklich in deinen Schoßraum und in deinen Po, dann in die Oberschenkel. Atme dabei bewusst in die Oberschenkelvorder- und Rückseiten. Dann Knie und Schienbeine, Waden und Knöchel. Anschließend lenke deinen Atem zu deinen Füßen. Bis in die Zehen und in jeden Zeh einzeln.


Vom großen bis zum kleinen Zeh, rechts und links. Nun stell dir vor, du hast Klappen an den Fußsohlen, die du öffnest.


Atme jetzt durch dein gesamtes Körpersystem, vom Scheitel bis zu den Fußsohlen. Lass mit deinem Atem alles aus deinem Körper strömen, was du jetzt nicht mehr benötigst. Versorge dein gesamtes Körpersystem mit Sauerstoff.


Willkommen im kleinsten Spa der Welt, deinem Körper.


Schließe jetzt die imaginären Klappen an deinen Fußsohlen wieder und lasse deinen gesamten Körper mit Sauerstoff auffüllen. Komme zurück zu einem entspannt fließenden Atem. So, wie es sich für dich angenehm und leicht anfühlt.


Es ist vollbracht, das 5 Minuten-Atem-Ritual!


Steh jetzt bitte auf, trinke etwas und bewege dich.


Spürst du einen Unterschied?


Was du spüren könntest:

Du fühlst dich größer, erfüllter, satter, vielleicht auch etwas benommen (dann trinke etwas und bewege dich etwas mehr!), vielleicht auch bereit oder glücklich (bewusstes Atmen kann Glückshormone ausschütten).


Manchmal stellt sich ein spürbarer Unterschied auch erst ein, wenn du es einige Male geübt hast.


Tipp:

Mache diese Atemübung zu deiner Tagesroutine. Sei geduldig beim Erleben der geistigen Effekte. Mach die Erholungsübung und genieße den Fortschritt in deinem Wohlbefinden.





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